Ortslage im Jahre 1870
1979 wurden in einem der Teiche mehrere Bruchstücke aus Ton gefunden, die von den Mitarbeitern des Museums für Ur- und Frühgeschichte in Weimar wieder zusammengefügt, als- Deckelknauf aus dem 14. Jahrhundert identifiziert wurden. Er gehört in den Bereich der deutschen Kolonisationsware. Ungewiß ist auch, wer diese Burg erbaut hat. Früher vermutete man eine sorbische Fluchtburg oder aber eine Grenzbefestigung. Der gemachte Fund und auch der Ortsname dürften aber gegen eine sorbische Anlage sprechen. Herr Dr. Gerhard Werner schreibt in seiner Fortsetzungsserie "Woher stammt der Ortsname?" von einer frühfeudalen Befestigung aus der Zeit der Besiedelung. Diese Annahme wird dadurch erhärtet, daß 1615 in den allen Lehnsakten "Teiche und Wall" als zum ehemaligen Rittergut gehörig aufgeführt werden. Die Fronbauern hatten die Gräben "zu fegen" (zu entschlammen) und durften als Gegenleistung "ihre Pferde hineinreiten" (als Pferdeschwemme benutzen). Als Strafe wird das Teichziehen erwähnt, doch ist darüber nicht Näheres bekannt. Als Anfang dieses Jahrhunderts ein zum Rittergut gehörendes Gebäude abgerissen wurde, will man einen Gang freigelegt haben, in dem ein menschliches Skelett lag und der in Richtung der Burg verlief. In einer Beschreibung des Dorfes aus dem Jahre 1858 wird noch von Höhlen und Kellern auf der Teichinsel berichtet. Ein Nachweis darüber konnte bis heute nicht erbracht werden. Daß wie man früher erzählte, hier einmal eine Gräfin von Leutenberg auf einem "festen Schlößchen" gewohnt haben soll, kann wohl ins Reich der Fabeln verwiesen werden. Möglich wäre letztlich noch, daß diese Befestigung zum Schutz der alten Handelsstraße erbaut wurde, die einst aus Franken kommend, über den Höhenrücken der "Steinernen Heide" auch durch Schweinbach und dann weiter nach Saalfeld führte. So hüten diese alten Reste der Wallanlage auch weiterhin ihre Geheimnisse und hüllen sieh in den grauen Mantel der Vergangenheit. Nach der Zerschlagung des Rittergutes im Jahre 1817 wurde die Teichinsel Gemeindeeigenturn, das die Einwohner in den Jahren bis 1976 als Gemüsegarten nutzten. 1976 schafften dort viele fleißige Hände im Mach-mit-Wettbewerb "Schöner unsere Städte und Gemeinden" eine Grünanlage mit Springbrunnen, Blumenbeeten, Bänken und Kinderspielplatz. Die ursprüngliche Form und Beschaffenheit der Burgstelle wurde dabei nicht verändert, denn die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz und es ist unser aller Aufgabe, diese historischen Zeugen frühmittelalterlicher Befestigungs-bauweise in ihrem jetzigen Zustand auch weiterhin für die Nachwelt zu erhalten
Die alte Wallanlage in Schweinbach
Die Erdhügelburg - Erbaut vermutlich im 12. Jahrhundert. Auf der Burgstelle ein hölzerner Wachturm und einige Fluchthütten. Beides geschützt durch einen mit Schießscharten versehenen Palisadenzaun und 2 Wassergräben. Erhalten sind heute noch die Burgsstelle und Überreste der beiden Wassergräben (Die 3 Teiche). Das alles steht unter Denkmal-schutz. Es ist die Aufgabe vor allem der Mitglieder des Kulturbundes, diese Überreste in ihrem heutigen Zustand zu erhalten. In der Dorfmitte von Schweinbach befinden sich 3 Teiche. Sie sind der Anziehungspunkt vieler Wanderer und natürlich der Einwohner. Diese Teiche sind die Überreste einer alten Befestigungsanlage, die Reste zweier mit Wasser gefüllter Gräben, die einst im frühen Mittelalter eine kleine Turmhügelburg schützten. Es war keine Burg mit einer aus Steinblöcken errichteten Mauer und einem trutzigen, mit einem Zinnenkranz bewehrten Turm, sondern eine kreisrunde Burgstelle mit einem Durchmesser von ca. 16 m. Auf ihr mögen nur ein kleiner hölzerner Wachturm und einige mit Stroh bedeckte Hütten Platz gefunden haben, in die bei Gefahr die Bewohner der Siedlung flüchten konnten. Ein aus starken Baumstämmen errichteter und mit Schießscharten versehener Palisadenzaun umgab die Anlage, die außerdem noch durch zwei mit Wasser gefüllte Gräben geschützt war. (Deswegen wurde auch früher immer von einer Wasserburg erzählt.) Die gesamte Anlage hat an ihrer breitesten Stelle einen Durchmesser von 70 bis 75 m. Der äußere Graben wurde schon vor Jahrhunderten durch Wege und Häuserbau eingeengt und zum größten Teil zugeschüttet. Übrig geblieben sind von ihm der „schwarze" und der „untere" Teich, die uns allerdings noch vor ungelöste Rätsel stellen. Da der eine wesentlich höher liegt, dürfte eine frühere Verbindung der beiden kaum in Frage kommen, selbst wenn in den vergangenen Jahrhunderten vieles grundlegend verändert wurde. Möglich wäre, daß der äußere Wallgraben aus zwei Teilen bestand, den unteren und den darüberliegenden , die durch einen Erdwall getrennt waren. Diese schmalen Stellen wurden bei Gefahr verbarrikadiert und lagen besonders im konzentrierten Schußbereich der Bogenschützen. Der innere Graben war kurz nach der Jahrhundertwende noch vollständig erhalten und das Wasser des „mittleren" und „runden" Teiches umspülte die kleine Insel, auf der einst die kleine Burgstelle war. Man halle später darauf eine Baumschule angelegt und zwei starke, nebeneinanderliegende Balken dienten als Brücke. Im Mittelalter konnte dieser Zugang, wenn es erforderlich war, beseitigt werden. Es war ganz gewiss ein mehr als unglücklicher Einfall der Gemeindeväter, mit dem Bauschutt zweier abrißreifer alter Gebäude nahezu fast ein Drittel dieses Wallgrabens zuzuschütten. Ein Vorhaben, das auch damals nicht die Zustimmung aller Einwohner fand. Mit dem Aushub des inneren Grabens wurde sicher der Platz für die Burg beachtlich erhöht und aufgeschüttet. Einwohner berichteten, daß er früher fast noch einen Meter höOrtsname Swymbach, unter diesem Namen wird unser Ort in einer alten Urkunde aus dem Jahre 1398 genannt. Der Name erscheint im Laufe der Zeiten in den verschiedensten Schreibweisen, wie Schwemmbach, Schwinbach. Schwcymbach. Schweibach. Schweigbach. Woher hat nun unser Dorf seinen Namen? Sehr treffend schreibt im Jahre 1858 der damalige Pfarrer zu Schweinbach über diese Frage: „Darüber sind die Meinungen gar sehr verschieden!" Damit ist für ihn die Sache erledigt. Entweder wurde die Siedlung nach dem Bach genannt, der unterhalb des Dorfes im Tal entspringt, oder aber auch nach dem „Bach", der einstmals direkt durch das Dorf floß. In allen Schriftstücken steht darüber geschrieben: „1715 Schweibach - Schweigbach, weil da alle Bäche schweigen". Ein etwas schwer zu verstehender Sätz, aber man legte zu dieser Zeit nicht alles auf die Goldwaage und meinte wohl damit: Im Dorf schweigen dieBäche, sie entspringen alle erst einige Meter vom Dorf entfernt in den Tälern. Schweinbach, Reichenbach. Gabelbach. Koßbach, 1755 Schwemmbach (Schwembach) miteinem Quell, der manchmal das Tal überschwemmt. Der Schweinbach schlängelt sich leise und murmelnd durch die Talwiesen. Vor etlichen 100 Jahren aber, als sein Quellwasser noch nicht im Sammelbecken aufgefangen wurde und wenn im Frühjahr das Schmelzwasser zu Tale strömte oder die Regenzeiten im Sommer oder Herbst
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